Trauma Traumafolgen

Trauma und Folgestörungen

Definition nach DSM-IV:

„Das traumatische Ereignis beinhaltet das direkte persönliche Erleben einer Situation, die mit dem Tod oder der Androhung des Todes, einer schweren Verletzung oder einer anderen Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit zu tun hat, oder die Beobachtung eines Ereignisses, das mit dem Tod, der Verletzung oder der Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit einer anderen Person zu tun hat, oder das Miterleben eines unerwarteten oder gewaltsamen Todes, schweren Leids oder Androhung des Todes oder einer Verletzung eines Familienmitglieds oder eines nahestehenden Person“

Ein Trauma kann entstehen, wenn sich ein Mensch in einer objektiv oder subjektiv  bedrohlichen Situation befindet aber keine angemessene Reaktion möglich ist um es emotional und kognitiv bewältigen zu können. Durch  Rückmeldung einer Wirkungslosigkeit entsteht ein Gefühl des Ausgeliefertseins und der Hilflosigkeit, schutzloser Preisgabe, wehrlos, unentrinnbar ausgesetzt fühlen. Die Situation ist mit den bisherigen Erfahrungen nicht zu bewältigen, nicht adäquat „einzusortieren“. Zu viele und zu schlimme Informationen strömen gleichzeitig auf unser Gehirn ein. Da diese Informationen hauptsächlich mit Angst verbunden sind, werden die einzelnen Sinneseindrücke nicht als zusammenhängende Erinnerungen in unserem Gedächtnis gespeichert, sondern als wilde Sammlung von Bildern, Stimmen,Geräuschen, Gerüchen, Geschmack und Körperempfindungen, Gefühlszuständen und Verhaltensmustern im impliziten („Gefühls-) Langzeitgedächtnis abgelegt. Bei großem Stress ist die Verbindung zum expliziten Gedächtnis abgeschaltet, wo alle bewusst abrufbaren  Erinnerungen, wie sachliche Fakten und Lebensereignisse abgelegt sind. So dass das traumatische Erlebte nicht bewältigt und verarbeitet werden kann.

Unser Unterbewusstsein, Psyche und Organismus startet nach dem akuten Trauma Bewältigungsmechanismen um uns

  • vor Erinnerung zu schützen um neue Reize und emotionale Überforderung zu vermeiden
  • Schutz vor erneuten Übergriffen, deshalb werden ähnliche Reize immer als extrem gefährlich eingestuft. Unser Gehirn ist nicht mehr in der Lage zwischen vergangener und aktueller Gefahr zu unterscheiden. Symptome dieser Phase sind Schreckhaftigkeit, Reizbarkeit, Nervosität, Schlafstörung, Übelkeit, Erschöpfung.

Dann beginnt erst, wenn der Mensch in den passenden Umständen ist, die mögliche Verarbeitung:

  • Sortieren und bewerten der Eindrücke. Die gesammelten Eindrücke in der traumatischen Situation müssen im Gehirn erst mal gesichert, „beschriftet“, sortiert, bewertet und abgelegt werden. Das führt zu Konzentrationsstörung, starke Stimmungsschwankungen, Schuldgefühle, Gedankenflut und Rückzug.
  • Auflösung der Speicherung im impliziten Gedächtnis, durch die Überführung ins explizite Gedächtnis, das integrieren der Erfahrungen ins bisherige Selbst- und Weltbild, wieder Handlungsfähigkeit und Vertrauen wiederherzustellen. In dieser Phase kann es zu unkontrollierten Flashbacks, Bildern und Albträumen. Hier kann unter psychologischen Betreuung zur bewussten Auseinandersetzung mit den Erinnerungen gearbeitet werden.

Wenn keine Verarbeitung möglich ist, festigt sich eine Posttraumatischen Belastungsstörung mit sehr vielen psychischen wie auch psychosomatischen Körpersymptomen bis hin zu andauernden Persönlichkeitsstörung, Depressionen, Angststörungen ect.

In meiner Praxis können wir mit diversen Traumatechniken arbeiten:

EMDR: durch bilaterale Stimulation (links-rechts-Stimulation) kann die linke und rechte Gehirnhälfte (und somit auch das im- und explizite Gedächtnis) wieder mit einander verbunden um so eine sachliche, faktische Einordnung der Emotionen zu ermöglichen.

CIPBS und PITT: vereint Imaginationen mit bilateralen Stimulation und gibt den inneren Erlebnisbildern durch malen eine Bühne im Außen, so dass ein anderes Erleben als Beobachter möglich ist.

TRIMB: nimmt Bewegung und Töne zur Verarbeitung dazu, so dass oft eine Verarbeitung möglich ist auch ohne die erneute Traumakonfrontation oder das verbalisieren des Geschehenen möglich ist.

MET²:  Meridian-Klopfakupressur kombiniert Traumaelemente mit der Meridian-Klopftechnik und macht es somit möglich die Emotionen auf eine viel tieferen und energetischen Ebene mit all den Wurzeln aufzulösen, gut portionierbar ohne überflutet zu werden.

KB /KIP: mit inneren Bildern unseren Unterbewusstseins, destruktive, blockierende Muster zu verändern, aufzulösen und mit stärkenden Bildern Ressourcen aufzubauen und wieder zu mehr Stärke und Selbstvertrauen zu kommen. Resilenz zu stärken.

Traumen geschehen öfter als die Gesellschaft es wahrnimmt. Denken Sie doch mal wie schnell ein Kind es so erfahren kann: bei Schlägen oder psychischer Gewalt vor allem durch Vertrauenspersonen, denen sie ausgeliefert sind, oder die Gewalt die ein Kind sehen muss zwischen geliebten Menschen ohne helfen zu können, ob zu Hause (Familienmitglieder) oder  in der Schule (durch Lehrer oder Mitschüler) oder durch teilweise grausame Medien, durch Krankenhausaufenthalte, Unfälle, sterbende Menschen in dem engeren Kreis oder Alkoholismus und Vernachlässigung im Elternhaus. Auch als Erwachsener kann es einem leicht passieren, dass man durch so ein Erlebniss plötzlich aus dem Leben gerissen wird, oder durch schleichende Prozesse kaputtgemacht wird, Mobbings in Schule, Arbeitsplatz oder im soziale bzw. familieren Umkreis sind nicht immer gleich offensichtlich, verletzen evtl.  schleichend aber stetig die Seele.

Gerne unterstütze ich Sie bei Ihrem Prozess zurück ins Leben, zurück zur Lebensfreude.

 

Über uns admin

Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hypnosetherapie und Traumahilfe in Praxis-Freier in 91207 Lauf

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