Traumatherapie

Traumatherapie und die Behandlung traumatischer Erfahrungen

Ähnlich wie der Körper durch eine Verletzung geschädigt werden kann, ist dies auch durch psychisch stark überfordernde (traumatische) Erlebnisse möglich.

Was als belastendes Ereignis empfunden wird und mit welcher Stärke ein belastendes Erlebnis einen Menschen traumatisiert ist sehr individuell. Es hängt unter anderem von der psychischen Verletzlichkeit eines Menschen, dem inneren Erleben des Ereignisses ab und welche Unterstürzung dem Betroffenen nach dem Erlebnis zukam (von Familie, Menschen im Umfeld, Helfenden Institutionen oder Fachleuten).

Nach schwerwiegenden Erlebnissen kommt es zu dem Erscheinungsbild eines psychischen Schocks. In der ersten Zeit danach kommt es oft zu Symptomen wie Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen, Unruhe oder einem Gefühl wie neben sich zu stehen. Diese sollten in den folgenden 2 Wochen bis spätestens 6 Monaten wieder von alleine verschwinden. Tun sie es nicht, sollten Sie einen Spezialisten für Traumatherapie um Rat fragen.

Meist haben traumatische Erfahrungen etwas mit Gewalt zu tun, mit körperlicher oder sexualisiertet Gewalt, aber auch mit verbaler (Beleidigungen, Abwertungen), psychischer oder emotionaler Gewalt. Oft ist dies verbunden mit dem Gefühl großer Hilflosigkeit und Ohnmacht.

So sind u.a. Vergewaltigung, Überfälle und Kriegserfahrungen in der Regel überwältigende traumatische Erlebnisse – aber auch ein Wohnungseinbruch, das Miterleben eines Unfalles, der Verlust des Arbeitsplatzes, Mobbing, eine Arztdiagnose oder die Trennung von einem geliebten Menschen oder Tier kann als psychischen Schock erlebt werden.

Wenn individuelle Bewältigungsmöglichkeiten nicht ausreichen um in überschaubarer Zeit ein Erlebnis zu verarbeiten, kann  es als Folge zu einer dauerhaften Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis kommen. Ein unverarbeitetes traumatisches Ereignis kann zu großer Beeinträchtigungen der beruflichen und persönlichen Leistungsfähigkeit oder im Beziehungsleben führen.

Manchmal treten Beschwerden erst nach Monaten, oft auch erst nach Jahren, manchmal auch nach Jahrzehnten nach beschwerdefreien Zwischenräumen auf, was dann von den Betroffenen (aber auch von Therapeuten) gar nicht mehr im direkten Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis gesehen wird.

Insbesondere wenn psychische Schocks sehr weit zurückliegen und nicht als solche bewusst oder dem Betroffenen gar nicht bekannt sind (wie z.B. ein früher Krankenhausaufenthalt von einem selbst oder der Mutter, was als Abbruchstrauma eine Wirkung haben kann), werden psychische und körperliche Beschwerden oft nicht als Folge einer Traumatisierung diagnostiziert und können demzufolge auch nicht entsprechend behandelt werden.

Alle Erscheinungen durch einen unverarbeiteten psychischen Schock werden unter dem Oberbegriff posttraumatische Belastungs- Störungen zusammengefasst, kurz PTBS genannt. PTBS kann verschiedene Erscheinungsformen und Ausbildungsgrade haben.

Sehen Sie eine ausführlichere Darstellung hier: Traumafolgestörungen

Glücklicherweise hat sich in den letzten Jahren das Verstehen von Trauma sehr entwickelt und daraus sind viele neue Behandlungsmöglichkeiten gewachsen. Diese unterscheiden sich deutlich von herkömmlichen Psychotherapien und man weiß heute, dass diese zu langwierig, nicht hilfreich oder sogar kontra indiziert sind, wenn die Ursache der psychischen (und auch körperlichen) Beschwerden eine traumatische Erfahrung ist.

Traumatherapie

Um traumatische Erlebnisse in therapeutischer Begleitung zu bewältigen, können folgende Phasen bzw. Bausteine hilfreich sein:

Feststellung der Traumatisierung / Diagnose der Traumafolgeerkrankung:

direkt nach der Traumatisierung oder nach Hochkommen des Traumas und erster Behandlung (zum Beispiel nach Abschluss eines Aufenthaltes in einer Klinik, einem Traumazentrum, in einer Therapie etc.).

Traumatherapie selber besteht dann in der Regel aus 3 Phasen:

In der     Stabilisierungsphase (1. Phase)    steht Schaffung von äußerer Sicherheit = möglichst keinen Täter/-innenKontakt und es ist wichtig, einen inneren Raum der Sicherheit zu schaffen und die betroffene Person zu stabilisieren an erster Stelle. Dazu gehört Wiedererlangung der Kontrolle über sich und seinen Körper/sein Leben; Erkennen und Abbau von destabilisierenden Mustern und Negativ-Mustern; Erlernen von Skills und Bewältigungsstrategien. Hierbei wird auch geschaut, was hat im Leben bisher geholfen und gut getan, was kann man an Bewährtem fokussieren und wieder aktivieren (Ressourcenklärung und Ressourcenverstärkung)und Stärkung der Eigenverantwortlichkeit. Soziale Unterstützung zur Schaffung stabiler Lebensbedingungen und würdevolle Begegnungen sind sehr wichtig und heilsam.

Die    2. Phase ist die Traumabearbeitungsphase,    in der stufenweise die traumatische Erfahrung bearbeitet und damit verarbeitet wird. Transformation der traumatischen Erinnerungen; ggf. Trauern um Verlorenes; Verwandlung der ohnmächtigen Wut in gerechten Zorn; das Aussprechen der Wahrheit als heilende Kraft, um das Trauma in die Biografie integrieren zu können; Heilen der verletztenIinneren Anteile/ verletzte Innere Kinder retten und heilen. Die Aufgabe von Rache-, Wiedergutmachungs- und Vergebungsphantasien.  Je nach Stärke der Traumatisierung sind hierbei unterschiedliche Vorgehensweisen zu berücksichtigen. Hiermit ist nicht gemeint, dass man das Erlebte noch mal durchlebt oder durchfühlt. Diese Ansicht ist heute überholt!

In dieser Phase kombiniere ich gerne Innere-Kind-Heilung, CIPBS oder EMDR und Trimb

Danach folgt die  Integrationsphase (3.Phase)  . Wiederanknüpfung im Leben und aktives Gestalten:
Dies kann auch bedeuten, in seinem Umfeld das Schweigen über das Trauma zu brechen, und sich von der Last aus Scham, Schuld und Verantwortung zu befreien sowie  die Übergabe der Verantwortung an die Täter/innen.
Der Mensch werden, der man gerne sein möchte… (evtl. durch neue Bindungen, neue Aufgaben…). Das übergeordnete Ziel besteht hierbei darin, die Persönlichkeit und Identität zu festigen und Wege zu eröffnen, die traumatischen Erfahrungen ressourcenorientiert in die eigene Biografie zu integrieren.

Das Ziel einer Traumatherapie ist alle Formen des immer noch erlebten Stresses zu heilen, damit die Lebensenergie wieder auf die Gestaltung eines funktionsfähigen und erfüllten Lebens ausgerichtet werden kann.

Wenn innerhalb einer „normalen Psychotherapie“ ein Trauma diagnostiziert worden ist oder „hochkommt“, kann es hilfreich sein nach einem Spezialisten für die für die Behandlung von Traumata zu schauen. Diese Spezialisten sollten über traumaspezifische Ausbildungen und Verfahren verfügen.

Der häufigste Grund, warum ein Erlebnis zu einem Trauma werden kann, also zu einem unerlösten seelischen Konflikt, besteht darin, dass wir zum Zeitpunkt des Ereignisses nicht in der Lage waren adäquat auf dieses zu reagieren. Der natürliche Impuls wäre gewesen vor dem Ereignis wegzulaufen oder anzugreifen.War beides nicht möglich, können diese Eindrücke als Schock und Überforderung in uns gespeichert bleiben.

Nicht selten kommen in traumatischen Situationen auch das Erleben von extremer Hilflosigkeit und Ohnmacht hinzu, verbunden mit Todesangst, Panik und dem Empfinden von großer Verwirrung. Manchmal können sich sogar die damit verbundenen Gefühle abspalten und wir empfinden zu einem Ereignis gar nichts mehr. Dabei spielt es keine Rolle, wie lange das Ereignis zurückliegt. Es können sogar Jahrzehnte vergehen, bis sich erste Reaktionen zeigen, also sichtbare Zeichen dafür, dass eine Überforderung bis heute nicht verarbeitet werden konnte.

Ob eine Erfahrung als traumatisch erlebt und immer noch wirksam ist, hängt nicht von dem Erlebnis selbst oder dessen Schwere ab. Ein großes Ereignis kann verarbeitet sein, eine vermeidlich unwesentliche Erfahrung kann als bisher unüberwunden in uns wirken. Ein erlebter Schock oder belastende Erlebnisse werden grundsätzlich von unserem System erst mal selbst versucht zu verheilen und zu verarbeiten.

Sollten Sie gerade akut davon betroffen sein, kann ich Ihnen die typischen Verheilungszeichen genau darlegen und Ihnen damit vermitteln, wie sie die Selbstheilung am besten unterstützen und das, was jetzt mit Ihnen passiert helfen zu verstehen.

Wenn die entsprechenden Erfahrungen schon länger zurück liegen, kann man an sogenannten
Post-Traumatischen-Belastung-Störungen (PTBS) „ablesen“, dass eine Überforderung Ihres Systems ist, die  immer noch nicht verarbeitet ist. Sie finden hier eine Auflistung möglicher Erscheinungsformen dieser Belastungsreaktionen.

Die meisten davon können auch Symptome eines eigenständigen Themas sein. Liegt ihnen aber eine Traumatisierung zugrunde, werden Therapien, die nur diese Symptome behandeln, aber nicht die zugrunde liegende Traumatisierung, logischerweise nicht helfen. Die Behandlung von Traumatisierungen und Post-Traumatischen-Belastung-Störungen erfordert eine vollständig andere Herangehensweise als klassische Therapien anbieten! Heute weiß man, dass das über-das-Erlebte-reden sogar therapiehinderlich sein kann, denn dies kann sogenannte Re-Traumatisierung hervorrufen, also ein Wiederaufleben der alten schmerzlichen Bilder und Gefühle – eine Verarbeitung findet dadurch jedoch so nicht statt!

Die Behandlung von traumatisierten Menschen und deren Belastungsreaktionen sollten ausschließlich von Therapeuten durchgeführt werden, die ein fundiertes Wissen darüber haben und die Verfahren einsetzen können, die sowohl einfache als auch komplexe Traumata behandeln können.

Mein Behandlungskonzept geht bewusst NICHT über das reine Gespräch. Traumatische Erfahrungen sind zum überwiegenden Teil im Unterbewusstsein gespeichert. Die Sprache des Unterbewusstseins setzt sich aus Bildern, Symbolen und Ritualen zusammen. Entsprechend setze ich Methoden ein, die in der Lage sind, dem Unterbewusstsein positive und heilende Mitteilungen zu überbringen. Dadurch können die entsprechenden Teile in uns die Erfahrungen ausgleichen, die während eines früheren Lebensabschnittes als negativ erfahren wurden.

Das ausführliche Reden über die Details der erfahrenen Erlebnisse ist dabei grundsätzlich nicht erforderlich, sie sind ja zum Glück vorbei – und so werden sie auch behandelt.

Geheilte Wunden bedeuten ein höheres Maß an innerem Frieden, sowie weniger emotionales und körperliches Leiden. Oft werden dadurch auch Probleme gelöst,  die einen schon eine sehr lange Strecke des Lebens begleitet haben und die durch herkömmliche Methoden nicht aufzulösen waren. Viele erleben mehr Gelassenheit, weniger Schuldgefühle und ihre Partnerschaften und Beziehungen verbessern sich.

Traumatische Erfahrungen müssen uns nicht unser Leben lang begleiten und Fortschritte verhindern, die uns sonst möglich wären. Es ist zu jeder Zeit möglich, also egal wie lange die traumatische Erfahrung bzw. Zeit her ist, das Schwere leicht zu machen.

Im folgenden können Sie sich über die Traumatherapie-Methoden informieren, in denen ich ausgebildet bin und die ich in meiner therapeutischen Arbeit anbiete. Diese wende ich einzeln oder auch in Kombination an und stelle sie individuell für die Bedürfnisse meiner Klienten zusammen.

EMDR – Eye Movement Desensitization and Reprocessing >> mehr Infos

durch bilaterale Stimulation (links-rechts-Stimulation) kann die linke und rechte Gehirnhälfte (und somit auch das im- und explizite Gedächtnis) wieder mit einander verbunden um so eine sachliche, faktische Einordnung der Emotionen zu ermöglichen.

CIPBS : vereint Imaginationen mit bilateralen Stimulation und gibt den inneren Erlebnisbildern durch malen eine Bühne im Außen, so dass ein anderes Erleben als Beobachter möglich ist. >> mehr Infos

PITT: Psychodynamisch-imaginative Traumatherapie nach Prof.Luise Reddemann >> mehr Infos

KB /KIP: mit inneren Bildern unseren Unterbewusstseins, destruktive, blockierende Muster zu verändern, aufzulösen und mit stärkenden Bildern Ressourcen aufzubauen und wieder zu mehr Stärke und Selbstvertrauen zu kommen. Resiilenz zu stärken. >> mehr Infos

TRIMB® – Trauma Recapitualation with Imagination Motion and Breath >> mehr Infos

nimmt Bewegung und Töne zur Verarbeitung dazu, so dass oft eine Verarbeitung möglich ist auch ohne die erneute Traumakonfrontation oder das verbalisieren des Geschehenen möglich ist.

MET²: Meridian-Energie-Trauma-Technik mit MET® nach Rainer Franke >> mehr Infos

MET² Meridian-Klopfakupressur kombiniert Traumaelemente (z.B. Leinwandtechnik oder Screentechnik) mit der Meridian-Klopftechnik und macht es somit möglich die Emotionen auf einer viel tieferen und energetischen Ebene mit all den Wurzeln aufzulösen, gut portionierbar ohne überflutet zu werden.

 

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